Gedanken zum Advent...

Liebe Pfarrgemeinden!

 

Mit dem ersten Adventsonntag beginnt nicht nur ein neues Kirchenjahr, sondern auch unsere persönliche Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Das Wort „Advent“ kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt schlicht „Ankunft“: Auf der einen Seite die Ankunft Jesu auf dieser Welt, auf der anderen Seite die zweite Ankunft Jesu am Ende der Zeiten!

Die erste Ankunft Jesu ist uns allen bekannt. Wenn nicht, können wir immer noch ein Religionsbuch aufmachen und uns informieren. Aber was wissen wir über die zweite Ankunft Jesu? Wird er wiederkommen? Ja. So beten wir zumindest jeden Sonntag bei jeder hl. Messe: „Jesus wird kommen zu richten die Lebenden und Toten.“ In einer Gesellschaft, wo der Mensch sich ganz gemütlich den Himmel auf Erde eingerichtet hat, versteht man diese Worte nicht mehr so recht. Wir Christen sind aber davon überzeugt, dass Jesus wiederkommen wird, dass er einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird (vgl. Off 21,1). Er wird aber unerwartet kommen. Niemand kennt den Tag, niemand kennt die Stunde. Nur der Vater! Es klingt aber fast nach einem Weltuntergang.

Manche werden wahrscheinlich sagen: Aber sicher, wir haben doch immer behauptet: „Irgendwann kommt der große Knall“. Die zweite Ankunft Jesu hat aber wenig mit der Panikmacherei. Auch wenn das Thema Panik- und Angstmacherei ganz aktuell ist, im Advent geht es nicht nach dem Motto zu: Advent, Advent – das Weltall brennt! Hier geht es um das Bewusstsein, dass diese Welt und damit auch unser eigenes Leben durch den himmlischen Vater begonnen hat und durch seinen geliebten Jesus vollendet wird. Also keine Überraschung oder Beängstigung!

Bei jeder hl. Messe beten wir nach den Wandlungsworten: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.“. Ja, der Herr wird wiederkommen, und zwar „mit großer Macht und Herrlichkeit“! Wer könnte Angst bekommen, wenn der Herr in Herrlichkeit kommt? Ist es nicht so, dass eher das Gegenteil der Fall ist?

Wir Christen, wir sind also keine Weltuntergangspropheten. Wir lassen uns nicht vom Geschrei der öffentlichen politisch-korrekten Besserwisser einschüchtern. Wir wissen, dass unser Leben nicht von irgendwelchen dunklen Mächten bestimmt ist, sondern gottgewollt. Und wir Christen wissen, dass unser Leben auch nicht ins Nichts endet. Unser Leben ist keine Sackgasse, sondern ein Weg! Dieser Weg hat ein Ziel! Der Advent möge uns helfen, das Ziel zu erreichen!

 

Pfarrer Ioan

 

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